Migration ins Museum und Archiv – aber wie?

Der Arbeitskreis „Archiv der Migration“ & das Institut für die Geschichten der Gegenwart laden zu Salongesprächen

Migration ins Museum und Archiv – aber wie?

Salongespräche im Institut für die Geschichten der Gegenwart,
Fischerstiege 1-7, 1010 Wien (Gassenlokal: Blinklicht MediaLab),
jeweils Donnerstag, 19:00 Uhr

23.05. „Stadt und Migration: Spuren, Entwicklungen, Realitäten“
DIin Shams Asadi, stv. Leiterin der Stelle zur Bekämpfung von Diskriminierungen derWiener Landesregierung
Mag.a Dr.in Brigitte Rigele, Direktorin des Wiener Stadt-und Landesarchivs

20.06. „Marginalisierte Geschichten sichtbar machen: Projekte und Strategien“
Mag.a Li Gerhalter, Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte, Uni Wien
Belinda Kazeem, Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischer Geschichte und Gegenwart, Wien
Julya Rabinowich, Schriftstellerin, Wien
Mag. Hannes Sulzenbacher, QWien – Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte, Wien

26.09. „Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit: Forschung und Anerkennung“
Anna-Verena Deinhammer / Andrea Romstorfer / Goran Novakovic, Ein Denkmal für Trümmerfrauen. Ein Denkmal für GastarbeiterInnen
Mag. Edwin Schäffer, Wirtschaftskammer Wien, Leiter des Diversity-Referats

24.10. „Sammeln, vermitteln, gestalten: Strategien in unterschiedlichen Kontexten“
Büro trafo.K [Renate Höllwart, Elke Smodics, Nora Sternfeld], Wien
Kenan Güngör, Soziologe, Wien
Fatih Özçelik, Bodensee Amateur Fotografen, Dornbirn

14.11. verschoben auf:

23.01 „Museum und Migration: Beispiele und Möglichkeiten“

Mag.a Susanne Breuss / Mag. Gerhard Milchram / Mag. Dr. Werner-Michael Schwarz, Wien Museum
Mag.a Dr. Christiane Hintermann, Institut für Stadt-und Regionalforschung der ÖAW, Wien
Mag.a Regina Wonisch, Forschungszentrum für historische Minderheiten, Wien

 

Geschichte und Geschichten der Migration müssen endlich im kollektiven Gedächtnis Österreichs ankommen. Dies ist eine wichtige Form gesellschaftlicher Anerkennung – und zudem als Zeichen der Akzeptanz gegenwärtiger Realitäten längst überfällig. Es ist symptomatisch, dass Migration als zentraler Aspekt der Geschichte Österreichs weder integraler Bestandteil musealer Darstellungen noch historischer Erzählungen ist, abgesehen von nostalgischen Rückblicken auf das habsburgische Vielvölkerreich, die verklärte Nachbarschaftshilfe für Flüchtlinge (Ungarn 1956,Tschechoslowakei 1968) und einem wegweisenden Ausstellungsprojekt im Wien Museum 2004.


Es ist deutlich, dass es sich dabei um langfristige Prozesse handelt, wenn nachhaltige Veränderungen erreicht werden sollen. Gleichzeitig gibt es keine einfache und fertige Lösung für die genannte Herausforderung: Wie könnten Geschichte und Gegenwart der Migration ins kollektive Gedächtnis eingefügt werden, welche Rolle spielen dabei Museen und Archive, wie wäre das Thema dort einzubringen, an welche Formen von Migration ist dabei überhaupt zu denken, wie müssten sich damit auch Museen und Archive verändern? Nicht zuletzt wird zu erwägen sein, welche Stakeholder in diese Prozesse einzubinden sind: Welche Rolle spielen Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Parteienstaat?

Solche Fragen sollen in einer breiten öffentlichen Debatte verhandelt werden. Der Arbeitskreis „Archiv der Migration“ und das „Institut für Geschichten der Gegenwart“ haben sich daher zur Aufgabe gemacht, dieser Diskussion Anregungen zu geben und einen Raum zu öffnen: Mit relevanten Akteurinnen und interessierten Zeitgenossen wollen wir diese Fragen in Form von Salongesprächen im Zentrum Wiens verhandeln. Die Termine sollen die Möglichkeit bieten, verschiedene Aspekte zu beleuchten, Ideen zu entwickeln, Allianzen zu schmieden – und schließlich die Projekte eines „Archivs der Migration“ und eines „Migrationsmuseums“ voranzubringen.

Dirk Rupnow, Ernst Schmiederer