Kampagne

Mehr als fünfzig Jahre ist es her, dass die ersten "Gastarbeiter_innen" nach Österreich kamen. Trotz ihrer Jahrzehnte langen Präsenz kommt die Geschichte der Migrant_innen in der offiziellen österreichischen Geschichtsschreibung kaum vor. Der Staat, der u.a. in Schulbüchern, über Straßennamen, Museen und Feiertage die Bedeutung historischer Symbole reguliert, verbannt Migrant_innen aus dem nationalen Gedächtnis.

Angesichts solcher rassistischen Ausschlüsse reklamieren Arif Akkilic und Ljubomir Bratic mit ihrer Kampagne die Errichtung eines "Archivs der Migration": Eine Stelle, die es sich zur Aufgabe macht, die zerstreuten und in Privatsammlungen befindlichen Dokumente und Artefakte zusammenzuführen und systematisch aufzuarbeiten. Ein solches Archiv fungiert als ein Ort, der das marginalisierte Wissen ins Zentrum rückt und Aufmerksamkeit schafft für Fragen wie: Wer sind die Subjekte der Geschichte? Wessen und weshalb wird in Österreich gedacht? Welche Perspektiven werfen MigrantInnen selbst auf Migration?

Eine Transparent- und Plakataktion thematisiert die fehlende Existenz eines solchen Gedächtnisortes. Daneben soll eine Diskussionsveranstaltung das Ziel, ein Wiener "Archiv der Migration" zu etablieren, ins öffentliche Bewusstsein rücken: MigrantInnen sind nicht ohne Geschichte – für ein Archiv der Migration, jetzt!