Direktorin, Wiener Stadt- und Landesarchiv
Geschichtsschreibung benötigt Quellen. Das gilt für die „große“ Geschichte eines Landes ebenso wie für die „kleine“ Geschichte einer Person oder einer Familie. Diese Quellen gibt es für kurz zurückliegende Zeiten meist in Überfluss, aber je weiter wir in der Zeit zurückgehen und zurückschauen desto spärlicher werden diese. Heute verfügen wir über E-mails, Fotos, Videos; für die 1960er Jahre vielleicht nur noch über eine Geburtsurkunde und eine Arbeitsbestätigung. Noch leben Zeitzeugen und können Erinnerungen erzählen, noch gibt es verschiedenste Zeugnisse auch im privaten Bereich. Es ist daher an der Zeit, das Bewusstsein für den Wert vorhandener Quellen zu schärfen und diese zu dokumentieren und zu erhalten.