Hall in Bewegung. Spuren der Migration in Tirol

Friday, 26 September 2014 to Saturday, 25 October 2014
Salvatorgasse, Hall i.T.


Ausstellung, 26. September bis 25. Oktober 2014 in der Salvatorgasse, Hall i.T.

Eröffnung: Freitag, 26.9.2014, 19:00 Uhr, Salvatorgasse 19, Hall i.T.

 

2014 jährt sich zum 50. Mal der Abschluss des österreichisch-türkischen Anwerbeabkommens, 2016 folgt das Jubiläum des österreichisch-jugoslawischen: Arbeitskräfte wurden gerufen und Menschen sind geblieben. Die tiefgreifenden und nachhaltigen Veränderungen unserer Gesellschaft durch die so genannte „Gastarbeitermigration“ sind alltäglich erfahrbare und gelebte Realität. In der Geschichts- schreibung sind sie allerdings noch nicht angekommen: Migration und MigrantInnen sind in der etab- lierten österreichischen Geschichtserzählung bislang unsichtbar und ohne Stimme.

SchülerInnen des Franziskanergymnasiums und der BHAK/BHAS Hall i.T. sowie der Neuen Mittel- schule Rum haben sich daher im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wissenschaft und For- schung geförderten „Sparkling Science“-Projekts gemeinsam mit WissenschaftlerInnen des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, des Stadtarchivs und Stadtmuseums Hall i.T. und des Gemeindemuseums Absam auf Spurensuche begeben. Das Phänomen der Arbeitsmigration stellt in Hall keinesfalls eine völlig neue Entwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar, sondern kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Durch die ortsansässigen großen Firmen wurde die Stadt seit den 1960er Jahren allerdings auch zu einem wichtigen Ziel für MigrantInnen aus der Türkei und Jugoslawien.

Vier Wochen lang werden nun die Ergebnisse dieser Spurensuche in einer Ausstellung im öffentlichen Raum in der Salvatorgasse und in einem Veranstaltungs- und Vertiefungsraum in der Salvatorgasse 19 präsentiert. Die Geschichte der Migration nach Hall seit den 1960er Jahren und die Geschichten und Erfahrungen der MigrantInnen sollen an einem Ort, der selbst Teil dieser Geschichte ist, sichtbar gemacht werden. Das Ziel ist eine facettenreiche und multiperspektivische Darstellung der regionalen Geschichte von Migration mit ihren transnationalen Verflechtungen und lokalen Folgen, verstanden als Teil einer größeren Geschichte Nachkriegsösterreichs als Migrationsgesellschaft.

Neben einer individuellen Besichtigung während der Öffnungszeiten gibt es die Möglichkeit, an geführ- ten Rundgängen teilzunehmen. Für Schulklassen wird nach Anmeldung ein spezielles Vermittlungs- programm angeboten. Sonderführungen sind auf Anfrage möglich. Auch an der „Langen Nacht der Museen“ nimmt die Ausstellung gemeinsam mit dem Stadtmuseum teil. Alle Inhalte und Materialien sind auf einer Website zugänglich.

Ein Projekt des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck

in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum und Stadtarchiv Hall i.T., dem Gemeindemuseum Absam, dem Franziskanergymnasium, der BHAK/BHAS Hall i.T. und der Neuen Mittelschule Rum

gefördert im Rahmen des „Sparkling Science“-Programms vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft